Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich studierte und arbeitete dort. Ich beendete das Studium an der Fakultät für Straßenbau und baute Leningrads Straßen und Autobahnen. Ich arbeitete beim Betrieb für Straßenbau, wo auch meine Mutter arbeitete. Ich arbeitete direkt auf dem Bau. Gezeichnet habe ich nur drei Jahre nach der Geburt des Sohnes, ich arbeitete da in einer Entwicklungsorganisation.
  2. Ich mochte das aber gar nicht, ich war an die „lebendige“ Arbeit mit Leuten gewöhnt. Ich arbeitete bis 55, bis zur Rente. Im letzten Jahr hatte ich etwas mit den Augen, sie juckten und niemand konnte die Ursache dafür finden. Erst hier in Deutschland, vor etwa zwei Wochen, gingen wir zum Augenarzt. Ich wurde gefragt: „Haben Sie mit etwas Gesundheitsschädlichem gearbeitet?“ Ich arbeitete mit Bitumen und Asphalt – „Daher.“
  3. Wenn ich das gleich gewusst hätte, hätte ich eine bessere Rente bekommen. Dasselbe mit dem Hals: Ich war beim HNO-Arzt, da wurde dasselbe (festgestellt): ätzende Dämpfe. 1988 habe ich Mischa kennengelernt und ihn geheiratet. 1995 zogen wir hierher, das ist alles. Wir haben drei Kinder – zwei von mir und eins von ihm. Seines ist in Deutschland und arbeitet als Arzt in Lemgo. Und meine sind in Leningrad.