Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich machte 1954 meinen Uniabschluss und wurde als Geschichtslehrer in eine Dorfschule geschickt. Ich bekam eine Stelle in der Dorfschule zugewiesen.
  2. Dabei war es so: Obwohl ich in der Ukraine geboren und auf einer ukrainischen Schule war, konnte ich (Ukrainisch) nicht so gut wie Russisch. Auch an der Uni hatten wir einen Ukrainischkurs. Bei der Stellenzuweisung in der Bildungsbehörde… Der Leiter hieß Bojko, seinen Nachnamen weiß ich nicht mehr. Ich bekam die Stelle angeboten und sagte: „Gut, aber die Schule ist ukrainisch.“
  3. Er schaute mich an: „Müssen Sie nicht Ukrainisch können?“ Ich sagte: „Nun, mir wäre eine russische Schule lieber.“ – „Nein, Sie fahren hin und werden es dort lernen.“ Ich sagte: „Gut“, fuhr hin und arbeitete etwa drei Jahre dort in zwei Landkreisen. Ich hatte sozusagen Glück und arbeitete in den Kreiszentren – Satschepilowka und Petrowskoje.
  4. Das war die gewöhnliche Arbeit eines Schullehrers. In diesem Sinne lohnt es sich nicht davon zu erzählen. Im allgemeinen hatte ich keinen schlechten Kontakt zu den Schülern und alles klappte scheinbar gut. Vergessen Sie aber nicht: Das war schon 1958/59. Damals war schon so Manches zu vernehmen zu einer gewissen Frage. Ich könnte sie offen benennen, denke aber: Wer möchte, der wird es verstehen.