Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Am 4. November (1941) wurde befohlen, wieder mit einer Bekanntmachung: „Alle haben auf dem Platz zu erscheinen.“ Sofort (lief) ein Kommando durch das ganze Ghetto. Es war übrigens die SS.
  2. Sie trugen in der Stadt Stahlhelme und waren nicht als SS zu erkennen. Und auf ihren Schiffchen waren zwei Blitze wie elektrische Pfeile. Das weiß ich noch ganz genau.
  3. Also, am 4. November gab es eine Bekanntmachung, die Männer versammelten sich. Es waren Heranwachsende um die 15, Greise und Behinderte. Sie versammelten sich ziemlich zahlreich auf dem Platz, vielleicht 100 Leute.
  4. Ein Dolmetscher sagte: „Zur Arbeit.“ Er sagte einige Worte in gebrochener Sprache, und keiner konnte etwas verstehen. Sie wurden weggeführt, wohin, wussten wir nicht. (Sie gingen) Richtung Sowchos, drei Kilometer weiter befand sich der Kalinin-Sowchos. Sie wurden dorthin geführt, die Gräben waren schon fertig. Sie alle wurden dort ermordet.
  5. Also, die Männer wurden weggeführt. Gleich nach dem Krieg erfuhr ich im Sowchos: Nach der Erschießung wurden sie verscharrt. Und die Erde darüber bewegte sich noch einige Tage, da lebten noch viele.