Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich bin Viktoria Dymovskaia, geboren 1936 in Leningrad. Meine Mutter wurde in Weißrussland geboren, und man kann sagen, sie kam im Kindesalter nach Leningrad. Sie war Waise, ihre Mutter starb sechs Monate nach der Geburt der Tochter.
  2. Und ihr Vater wanderte sehr früh nach Amerika aus – mit den älteren Kindern. So kannte meine Mutter ihre Eltern nicht. Sie lebte oft bei ihren Verwandten, die Familie war groß und die Verwandten reichten sie von Haus zu Haus weiter. Mit 13 Jahren musste sie arbeiten gehen.
  3. Sie begann mit Kindern zu arbeiten, und dies stellte sich als ihre Berufung heraus. Sie arbeitete ihr ganzes Leben mit Kindern: zunächst als Pionierleiterin, danach als Direktorin eines Klubhauses, dann eines Pionierpalastes usf.
  4. Und Papa stammte auch aus einer einfachen Familie. Er war auch Leningrader, in Leningrad geboren. Er absolvierte (die Mittelschule). Damals hatten die sowjetischen Schulen nur neun Klassen. Dann war seine Ausbildung zu Ende, eine weitere schaffte er nicht. Er wollte zwar einen Hochschulabschluss machen und ging auf das Institut für Flugzeuggerätebau. Der Krieg beendete aber sein Studium.