Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Wir wurden an der Fakultät für Warenkunde ausgebildet. Wir hießen „Warenkundler höchster Qualifikation“. D.h. wir studierten die Eigenschaften praktisch aller Warengruppen: Textil, Möbel, Leder und so weiter und sofort... Wir machten Praktika in Betrieben und besuchten die Betriebe mit Führungen. Die Spezialisierung war die umfassendste. Den Studenten wurde (nach dem Abschluss) die Arbeit in den Organisationen in verschiedenen Städten zugewiesen.
  2. Weil ich jedoch bereits im ersten Studienjahr geheiratet und schon ein Kind hatte, durfte ich in Leningrad bleiben. Ich machte das Praktikum in einem großen Kaufhaus in der Stadt und wurde dort übernommen. Ich arbeitete etwa fünf Jahre dort, dann kam die zweite Tochter. Und ich wechselte zur Arbeit in eine andere Organisation.
  3. Es war ein Geheimnis in der Sowjetunion: Einige Juden versuchten ihr Judentum zu verbergen. Denn als Jude war es sehr schwierig, eine Arbeit zu bekommen. In den Fragebögen gab es den fünften Punkt und bei der Arbeitsaufnahme musste man einen Fragebogen ausfüllen.
  4. Und der fünfte Punkt über Nationalität spielte eine sehr große Rolle dabei – und sogar in den Organisationen, die nichts mit Technik, Atomforschung und anderen geheimen Sachen zu tun hatten. Da mein Papa aber Russe war, war ich laut meinem Pass auch Russin. Daher hatte ich keinerlei Schwierigkeiten.