Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Warum kamen wir nach Deutschland und die Kinder in die USA? Die Sache ist die: Mein Schwiegersohn bekam eine Arbeitserlaubnis für die USA. So holte er seine Frau dorthin, er arbeitet als Programmierer in den USA.
  2. Ich ging 1992 in die Bundesrepublik Deutschland. Ich wusste, was sie darstellt. Vor der Ankunft hier hatte ich viele Bekannte, die ich traf und mit denen ich sprach. Und ich wusste, Deutschland ist anders, als es in der NS-Zeit war.
  3. Ich wusste, wie Deutschland heute ist, dass es ein demokratischer Staat ist. Außerdem hatte ich einen Lehrer in der Schule, der Deutsch unterrichtete. Er konnte hervorragend Englisch, Französisch und etwas Griechisch. Er erzählte mir viel über Deutschland.
  4. Vom deutschen Volk hatte ich eine Vorstellung auch aus den Erzählungen meiner Mutter, die über ihren früheren deutschen Nachbarn erzählte. Und ich wusste, das ist kein autoritärer, sondern ein wirklich demokratischer Staat. Daher kam die Entscheidung…
  5. Denn ich wurde nach Deutschland eingeladen, ich unterschrieb das Einwanderungsdokument und ging nach Deutschland.
  6. Ja, meine Frau hatte ein wenig Angst vor Deutschland. Sie hatte keine Vorstellung, wie das Land ist. Sie wurde 1940 geboren. Außerdem fiel ihr Vater im Krieg. Daher hatte sie ein etwas anderes Gefühl – wegen des Todes ihres Vaters.
  7. Sie und ich haben sehr viele Bekannte in Deutschland. Und nicht nur unter den Migranten aus der Ukraine und Russland, sondern auch unter den Deutschen. Wir unterhalten uns mit ihnen und haben ein normales Verhältnis. Es heißt ja: Wenn du dich anständig benimmst, dann triffst du auf anständige Menschen.
  8. Ich bin zufrieden mit meinem Leben in Deutschland. Ich bin nicht mehr jung und versuche mit meiner Tätigkeit irgendwie nützlich und mit ganzem Herzen dabei zu sein. Wenn die Schüler unsere Ausstellung besuchen, erinnere ich mich an meine Arbeit in der Schule.
  9. Ich führe sehr gerne Gespräche mit ihnen und erzähle über die Kinder des Realgymnasiums Jawne in Köln. Kontakt zu Kindern macht einen immer jünger. Und für Kinder ist dieser Kontakt sehr nützlich.
  10. Denn es ist sehr wichtig, dass die neue Generation in Deutschland weiß, welches Erbe sie aus der deutschen Vergangenheit haben, aus der NS-Zeit. Sie sollen verstehen, wir kämpfen mit unserer Arbeit für Demokratie und Toleranz, was heute sehr wichtig ist.