Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Wir lebten in Mönchengladbach, dann wurde meine Frau bettlägerig. Sie kam in das Altersheim in Mönchengladbach. Aber das ist ein deutsches Elternheim, das war nicht gut. Mir wurde gesagt, in Düsseldorf und Köln gäbe es jüdische Elternheime. Die Sekretärin sagte, dies wäre besser. Sie rief hier (in Düsseldorf) an, vereinbarte einen Termin für mich.
  2. Ich kam hierher, und sie fragte: „Welche Sprache sprechen wir? Können Sie Jiddisch?“ Ich sagte: „Ich kann Jiddisch gut.“ Ich hatte ja die jüdische Schule und ein jüdisches Technikum abgeschlossen. Sie dachte dann nach und sagte: „Rufen Sie mich am nächsten Montag an.“ Ich kam wieder und sie sagte: „Gut, bringen Sie Ihre Frau hierher.“ Und wir zogen hier ein, so kamen wir her.
  3. Meine Frau wurde krank, sie hatte Hirnhautentzündung. Keiner traute sich sie zu operieren, unsere Anfragen waren überall vergeblich. So kamen wir in das Elternheim, wo ich schon seit elf Jahren wohne. Meine Frau starb hier bereits vor sieben Jahren. Sie war ein wunderbarer Mensch, man konnte nicht anders als sie lieben. Mein Sohn ist auch gut. Eine Schwester von mir ist in Israel, sie starb im letzten Jahr. Sie war die einzige Überlebende, alle anderen kamen um.