Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ehrlich gesagt war das Leben in der Ukraine sehr schwer. Es war in der Perestroika-Zeit und danach, als die Ukraine sich abgesondert hat. Viele wurden arbeitslos. Meine jüngere Tochter arbeitete in einem Werk als Ingenieurin. Die ältere Tochter ist Elektroingenieurin und die andere Ingenieurin für Metallbearbeitung.
  2. Die Ältere lebte in Sewastopol und hatte eine Arbeit, die Jüngere verlor ihre Arbeit. Und ihr Mann, der einen Uni-Abschluss hat, wurde auch arbeitslos. Seine Eltern arbeiteten auch nicht mehr, sie hatten es sehr schwer. Außerdem… Ich wurde nicht schlecht behandelt wegen meiner Nationalität. Ich hörte nur von den anderen, dass „Shid“ u.a. gesagt wird. Ich persönlich wurde nie so genannt.
  3. Es gab (aber) einige Episoden… Und sie machten sich Sorgen, weil so etwas vorkam, die Sache mit der Nationalität bedrückte sie. Und die Eltern meines Schwiegersohnes reichten Dokumente ein, auch für meine Tochter und ihren Mann. Zuerst wussten wir gar nichts davon. Wir bekamen das erst mit, nachdem sie die Einreiseerlaubnis für Deutschland erhalten hatten. So erfuhren wir, dass sie ausreisen.
  4. Das traf uns schwer, denn für uns war es undenkbar, dass unsere Familie getrennt wird. Wir hielten dann Rat mit der älteren Tochter. Ihr Mann wollte nicht mitfahren; er ist Russe und blieb in Sewastopol. Die Tochter und die Enkelin kamen mit hierher. Es war im Februar 1999, wir leben (nun) schon zwölf Jahre in Deutschland.