Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Nach meiner Arbeit im Werk wollten meine Freunde und ich auch, dass ich zur Arbeit ans Polytechnische Institut in Charkow wechsele, das ich (als Student) absolviert hatte. Mein bester Freund Wolodja Subar arbeitete bereits da am Lehrstuhl von Semko. Der war Rektor, der einzige Rektor in der Sowjetunion mit dem Titel „Held der sozialistischen Arbeit“, Michail Semko.
  2. Kurz gesagt, man versuchte mir irgendwie eine Arbeit im Institut zu verschaffen, ich wollte es. Ich sprach mit den Dekanen usf., dann wurde mir offen gesagt: „Für Sie wird hier nichts daraus, wir stellen Juden nicht ein. Denn es gibt schon sehr viele jüdische Lehrkräfte am Institut.“
  3. Da erlebte ich das (besondere) Verhältnis (zu Juden) noch einmal. Das war bereits nach Stalins Tod. Veränderungen im Verhältnis zu den Juden – vor 1953 und danach – spürte ich nicht. Ich kann sagen: Die Lage verbesserte sich vielleicht nach Stalins Tod, nachdem Chruschtschow gekommen war. Im Bezug auf Juden änderte sich aber nichts und so blieb es die ganze Zeit.