Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Das ist aber noch nicht alles. Ich habe die Bibliothek gegründet, musste mir aber überlegen, was ich mit Greta mache. Sie hatte schwere Depressionen.
  2. Ich überlegte mir, wie ich sie herausholen kann, was ich tun kann. Einmal las ich im Wochenspiegel, dass ein PC verkauft wird. Ich beschloss, den PC zu kaufen, sie sollte sich mit etwas beschäftigen. Ich kaufte den PC privat, das war ein alter PC, aber kein schlechter.
  3. Sie sagte: „Wozu das? Was soll ich mit ihm machen, etwa Briefe schreiben?“ Ich sagte: „Ja, Briefe schreiben. Du hast ja auf der Schreibmaschine getippt, jetzt ist der PC da.“ Ich stellte sie vor vollendete Tatsachen. Sie schrieb dann tatsächlich Briefe und so weiter.
  4. Das ist auch noch nicht alles. Einmal kamen Leser in die Bibliothek, sie wollten eine Sitzung halten, um Gedanken über Literatur und Kunst auszutauschen. Ich überlegte: Vielleicht sollen wir einen Literatursalon eröffnen? Dann kann Greta daran teilnehmen, sie hatte ja im deutschen Zentrum in (Chisinau) Vorträge über deutsche Kultur gehalten.
  5. Hier ist es ja auch wichtig, die deutsche Kultur zu kennen. Sie hielt dann zweimal monatlich Vorträge und kam allmählich aus dem Loch. Danach schrieb sie Artikel für die Zeitung „Krug“, so fing das alles an.