Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Angst (vor Antisemitismus) hatte ich nicht. Heute bin ich allerdings schon merklich besorgt. Ich lebe seit 15 Jahren hier und mir scheint, dass ich hier irgendeinen Gipfel erlebt habe. Als ich ankam, war alles diesbezüglich irgendwie viel ruhiger und besser. Heute scheint sich das Ganze wieder zu steigern, dieser Antisemitismus und das Befremden.
  2. Ich sehe viele Gründe dafür, will aber gar nicht… Noch mehr: Ich finde nicht, dass sich das auf ideologischem Antisemitismus gründet. Ursache sind die derzeitigen Lebensbedingungen, die hohe Zahl der Ausländer in Deutschland.
  3. Ich muss sagen, die ständige Propaganda gegen den Nationalsozialismus beeindruckt mich richtig. Es gefällt mir sehr gut. Wobei ich hier auch einige Veränderungen feststelle: Lange Zeit fand ich es schade, dass jede Sendung über Nationalsozialismus schließlich auf die Vernichtung der Juden und des Judentums hinauslief.
  4. Ich dachte, das ist nicht richtig. Denn am meisten schadete der Nationalsozialismus dem eigenen Volk und zwar in den Köpfen, genauso wie der Stalinismus. Die Lager kann man nicht vergleichen mit dem, was in den Köpfen passierte. Das merkt man auch jetzt. Ich glaube, heute ist es besser. Ich sehe viele Sendungen, die sich nicht auf das jüdische Thema beschränken, es geht um das Wesen des Nationalsozialismus insgesamt.