Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Hier in Köln leben meine Töchter. Ich hatte sie (vor meinem Zuzug) in Köln einige Male besucht. Aber ich muss sagen: Ich liebe Köln so sehr, dass ich es überhaupt nicht bereue und nirgendwo sonst leben möchte als in Köln. Ich kenne mich hier nicht schlecht aus und mache sogar Führungen für meine Bekannten.
  2. Wissen Sie, ich suche mir meine Bekannten aus. Viele Leute haben ein sehr gutes Verhältnis zu mir und es gibt Leute, zu denen ich ein gutes Verhältnis habe. Nein, Konflikte spüre ich (hier) keine. Vielleicht hätte es sich auch ergeben können… Mein innerliches Leben ist (aber) zu reich. Ich sage das nicht, weil ich angeben will. Ich beteilige mich einfach nicht an vielen Sachen hier. Es gibt sozial aktive Menschen, die natürlich auch auf Widerstand, Konkurrenz und Meinungsunterschiede treffen. Und ich führe mein eigenes Leben, so ist es halt.
  3. Wie schon gesagt, ich lerne die ganze Zeit. Trotz meines Alters habe ich in Deutschland gelernt, neu zu denken. Ich glaube, ich habe hier besser zu denken gelernt als früher. Für mich ist das der wichtigste Gewinn.