Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. (Wir) waren sehr religiös, ja. Auch heute halte ich daran fest. Ich koche alles (nach den Vorschriften). Morgen Abend ist Pessach, ich koche immer für diese Feste. Auch jeden Samstag… Ich habe Bücher und den Tallit. In der Tasche habe ich das, die Kippa. Ich habe alles.
  2. Jeder Mensch ist mit etwas unzufrieden. Ist es gut, dann wünscht man sich etwas Besseres usw. Insgesamt bin ich natürlich zufrieden. Ich fühle mich frei, ich hänge von niemandem ab. Der Staat zahlt (mir) Geld, ich bekam eine Wohnung und habe alles, Ärzte usw. Insgesamt bin ich zufrieden, ich kann mich nicht beschweren. Ich kann nur Danke sagen, das ist alles.
  3. Hier gibt es aber (auch) viele Deutsche. Ich spreche mit ihnen. Ich kann nicht perfekt Deutsch, aber wir finden eine gemeinsame Sprache. Natürlich lernte ich (Deutsch), ich wollte gut (sprechen). Die Grammatik schaffe ich aber nicht mehr. Wenn die Alltagssprache unterrichtet worden wäre, hätte ich natürlich daran teilgenommen. Die Grammatik, das ist schon nicht meine Sache.