Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich sage offen, dass mein Sohn nach Israel ging. Israel war offen, sie erhielten eine Einladung und kamen über Taschkent nach Moskau zur israelischen (Botschaft). Also, er war in Israel und ich wollte auch nach Israel. Mein Sohn… Er war Dr. med., ehemals Laborleiter.
  2. Er rief mich dann an und schrieb mir, „Papa, wir leben so: Ich arbeite in einer Milchfabrik…“ Er ist vor 20 Jahren dahin gekommen. Ich kam 2000 hierher, meine Kinder vier Jahre vorher. Und mein Sohn wanderte als Erster aus – noch sechs Jahre früher.
  3. (Er erzählte:) „Wir haben zwei Zimmer gemietet, und ich schleppe die Kannen in der Milchfabrik bis mir die Hände bluten.“ Etwas später bekam er eine Stelle im Labor der Milchfabrik, wo die Keime kontrolliert werden.
  4. In dieser Zeit hatte sich Deutschland geöffnet, und mein Schwiegersohn… Sein Vater war Turkmene, Militärflieger. Er war die ganze Zeit bei der Besatzungstruppe in Potsdam. Seine Mutter war Russin. Und er sagte, weil er mit seinem Vater in Deutschland war…
  5. Er sagte: „Ich kann nicht mehr, dieser Schmutz, dieser Osten… Ich fahre mit euch zusammen“, mit seiner Frau. Und als Deutschland sich geöffnet hatte, war er für Deutschland. Sie erledigten die Formalitäten und kamen hierher, 1996.
  6. Bei mir dauerte es, ich blieb noch da. Ich musste einen Grabstein errichten, meine Frau starb ja in Aschchabad. Ich hatte verschiedene Sachen zu erledigen und arbeitete noch.