Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Gott schütze uns vor Kriegsfolgen, vor allem vor Hass auf andere Menschen. Wo war denn unsere Schuld, besonders die der Kinder? Was haben sie denen angetan? Oder mein Vater, der für mickriges Geld im Werk für die Sowjetmacht gearbeitet hatte? So war es im Ghetto.
  2. Zur Begrüßung sagten wir nicht „Guten Tag“. Wir sagten: „Met a jeschie“, d.h. „Rettung“, nur das. In diesen Momenten glauben die Menschen, auch Kinder, natürlich an Gott. Auf wen sonst kann man denn noch hoffen? Wir waren ja in einer feindlichen Umgebung, das waren Deutsche und Ukrainer.
  3. Es waren furchtbare Zeiten. Ich kann es bis heute nicht verstehen: Wahrscheinlich hatte ich doch einen Schutzengel und er schützte mich. Und nicht nur mich, unsere ganze Familie. Wir warteten natürlich auf die Befreiung.
  4. Als der Sieg kam, als wir im Ghetto befreit wurden… Wir hatten darauf gewartet, aber gedacht, dass wir es nicht erleben werden. Das war einfach ein Wunder, dass wir überlebten. Denn wir wussten, dass Juden überall vernichtet wurden und es sehr schlecht um uns stand. Aber es war Gottes Wille und es kam so…