Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Der erste Winter war natürlich sehr schwer. Eilig abgefahren, hatten wir keine warme Kleidung mitnehmen können. Eigentlich gab es (damals) Gerüchte und Gespräche, dass der Krieg nicht lange dauern würde. Man ahnte nicht, dass der Krieg lang werden könnte. Daher war der erste Winter für uns natürlich sehr schwer.
  2. Bereits als wir in der Hütte wohnten, erkrankte ich an einer unbekannten Krankheit. Später sagte man, das sei tropische Malaria gewesen. Wie sie dahin kam, weiß ich nicht, aber ich lag eigentlich schon im Sterben. Denn die Mittel, die den Ärzten zur Verfügung standen…
  3. Da gab es keine (Ärzte), nur die Feldscher und Krankenschwestern konnten irgendwie helfen. Meine Mutter dachte, dass sie mich verlieren würde. Sie hat erzählt, mir floss Schaum aus dem Mund, und sie dachte, ich stürbe. Aber ich überlebte doch irgendwie, das war noch vor dem Winter.