Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich kann noch vom weiteren Schicksal meines Onkels, des Bruders meiner Mutter, erzählen. Wir erfuhren es aus seinen Briefen und Tagebüchern, die wir bekamen. Sein Bataillon, in eine Kampfeinheit umgewandelt und auf die Schnelle bewaffnet, wurde den angreifenden deutschen Truppen entgegengeworfen.
  2. Sie waren an einem Kampf beteiligt und erlitten sehr schwere Verluste, so sagt man. Der Rest des Bataillons kam zur Umgliederung nach Odessa, um zu anderen Einheiten versetzt zu werden. (Wieder) in Odessa angekommen, suchte mein Onkel natürlich das Werk, wo er gearbeitet hatte.
  3. Weil da Fachkräfte gebraucht wurden, konnte die Werkleitung ihn als unentbehrlich einstufen. Er blieb da und arbeitete im Werk, das für die Front produzierte. Dieses kleine Werk war bis in die letzten Tage in Betrieb, es wurde nicht evakuiert. So blieb der Onkel in der Stadt und sah dann die rumänischen und deutschen Truppen in Odessa einmarschieren.