Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Meine Schlussfolgerung war: Er wurde durch die eigenen Leute getötet. Das war so: Kurz vor der Auflösung der Einheit, weil die Frontlinie sich der sowjetischen Grenze näherte… Viele Einheiten wurden bereits abgezogen und aufgelöst, die Leute bekamen neue Aufgaben gestellt. Das sollte auch mit dieser Einheit passieren. Da alle Partisaneneinheiten vom KGB kontrolliert wurden…
  2. Kurz vor dem Abzug in das befreite Gebiet kamen einige Leute zur Einheit. Darunter war eine junge Frau, die Komsomolsekretärin in der Einheit wurde. Ich denke, sie hatte wie auch die anderen den Auftrag, die Einheit zu überprüfen. Schließlich kamen sie aus dem Hinterland und sollten später den Militäreinheiten zugewiesen werden.
  3. Also, man musste sie überprüfen. Was man meinem Onkel ankreiden konnte, das war sein Weg aus Odessa nach Brjansk durch die besetzten Gebiete. Ich denke, er verheimlichte nicht, dass er drei Tage im Kriegsgefangenenlager war.
  4. Das alles veranlasste sie wohl in einem Bericht zu schreiben, dass sie diese Arbeit gemacht hat und dass „verdächtige Elemente“ beseitigt worden sind. Das tat ein junger Partisan, ein Junge, der besonders leicht zu beeinflussen war. Er erschoss ihn nicht weit weg von den anderen und erklärte dann: „Brodskij hat sich erschossen.“