Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Nach dem Konstruktionsbüro fand ich sehr schnell eine andere Arbeit. Mag sein, sie war nicht besonders hochangesehen. Ich arbeitete im Büro für Privatisierung von Wohnimmobilien und Gärten. Ich verfasste die Pläne für die entsprechenden Dokumente und verdiente gar nicht schlecht.
  2. Danach kam… Die allgemeine wirtschaftliche Lage verschlechterte sich weiter. Es kam zum Wechsel in der Stadtverwaltung. Ein neuer Bürgermeister wurde gewählt, und so eine attraktive Behörde wie die Agentur für Privatisierung wurde natürlich aufgelöst, den Mitarbeitern gekündigt.
  3. Danach wurde eine neue Agentur eröffnet, wo logischerweise schon die „eigenen“ Leute gefragt waren. Ich war nun arbeitslos. In dieser Zeit lebte ich in zweiter Ehe. Ich jobbte am Stand, verkaufte Zeitungen. Danach beschlossen meine Frau und ich, Unternehmer zu werden. Wir kauften Lebensmittel auf dem Großmarkt ein, schleppten sie zu den Stadtmärkten und verkauften sie da. Das dauerte ca. 3 Jahre. Es war natürlich sehr schwer.