Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Nein. Ich sage warum: Deutschland ist ein zivilisiertes Land, hier ist Wachstum, hier ist es möglich alles zu sehen. Meine jüngere Tochter Olga… Einmal kam jemand und warb nach Israel zu emigrieren. Sie nahm am Treffen teil und sagte dann: „Nein, das passt nicht.“ Ehrlich gesagt, ich wollte nicht hierher. Warum? Uns ging es da nicht schlecht.
  2. Wir beide hatten Arbeit, man bat uns zu bleiben: „Was wollen Sie denn? Ist das Gehalt zu gering? Wir stocken es auf, bleiben Sie!“ Nein, ich zog wegen meiner Kinder mit. Und ich bereute es nie. Übrigens war ich nie mehr zu Hause und habe kein Heimweh. Ich führe hier ein normales Leben, wozu denn das. Wer will, der kommt immer zurecht, wenn er ein guter Mensch ist.
  3. Meine Schwester lebte in Israel. Sie lud uns ein, sie zu besuchen. Ich schaute mich dort um und war der Meinung: Ich kann hier nicht leben. Das Klima und die Menschen sind ganz anders. Hier habe ich es einfacher, es ging schnell.
  4. Wir machten eine touristische Busfahrt, einer aus Australien sagte: „Nach Deutschland zu kommen, wie durften Sie das!“ Ich sage: „Und warum bist du nach Australien gezogen? Du solltest woanders sein. Redet nie schlecht über die Länder, wo ihr nicht ward!“ Ja, das kam vor, vielen gefiel unsere Zuwanderung nach Deutschland nicht. Uns war es nicht so wichtig.