Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich schloss 1952 die Schule ab. Ich wurde für eine Goldmedaille vorgeschlagen und dachte, ich bekäme genau wie mein Vater eine Goldmedaille. Darüber wurde in der Stadtverwaltung entschieden, und damals zeigte sich der Staatsantisemitismus aber schon deutlich.
  2. Man konnte mich nicht ganz ohne lassen, weil ich nur gute Noten hatte. Die Goldmedaille wurde aber auf eine Silbermedaille herabgestuft und mir dann verliehen. Mit dieser Medaille und mit meinem Reifezeugnis durfte ich formell auf jede Hochschule ohne Aufnahmeprüfungen.
  3. In dieser Zeit wussten wir schon, an welchen Hochschulen Juden zugelassen und nicht zugelassen wurden. Ich z.B. wollte an der Uni Mathe und Mechanik studieren, das war aber absolut hoffnungslos. Denn an die Uni zu kommen war überhaupt unmöglich.
  4. Ich immatrikulierte mich am Institut für Eisenbahningenieure, jedoch an der Fakultät für Elektrotechnik.