Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich beschloss dann, mein Studium zu Ende zu bringen. Ich kam nicht an mein Institut, sondern an das Institut für geologische Erkundung. (Zuerst) wollten sie mich nicht aufnehmen. Ich ging zum Stadtparteikomitee, ich war bereits Parteimitglied.
  2. Ich stellte mich vor und sagte: „Ich bin Ritter dreier Orden des Ruhmes und Parteimitglied. Warum tun sie das?“ Gleich war alles klar, der Institutsdirektor entschuldigte sich bei mir, ich wurde sofort zum Studium aufgenommen.
  3. Ich versuchte zuerst an das Institut für Ingenieurwesen und Physik zu kommen, das war die Atomforschung. Ich wurde dort von dem Vater meines Kompaniekommandeurs empfohlen. Er war Professor an dem Institut. Aus irgend einem Grund wurde ich dort nicht zugelassen.
  4. Ich beschloss einfach darauf zu pfeifen und studierte am Institut für geologische Erkundung. Das entsprach meinem früheren Studienfach Hydrogeologie. Ich machte da den Hochschulabschluss. Zu dieser Zeit hatte Jelena Borissowna schon ihren Abschluss gemacht und arbeitete als Ingenieurin.
  5. Ich begann dann auch zu arbeiten als Hydrogeologe. Den Abschluss machte ich ziemlich schnell. Ich wurde als Student des zweiten Studienjahres zugelassen und absolvierte schnell alle fünf Studienjahre. Ich wurde dann Doktorand, ich habe auf den Expeditionen einiges gelernt. Schließlich wurde ich promoviert.
  6. Mit der Promotion klappte es ziemlich schnell. Ich begann zu arbeiten und beriet normalerweise verschiedene Objekte usw. Dann wollte ich meine Karriere fortsetzen und schrieb eine Habilitationsarbeit.
  7. Ich schrieb ein Buch und über 100 Artikel, die Verteidigung usw. klappte bestens, wie es sich gehört. Ich war dann habilitiert. Meine Tätowierung gab meinen Mitarbeitern Anlass, Witze darüber zu machen, dass ich ein „habilitierter Gauner“ sei.