Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Die jüdische Religion war in der Sowjetunion verboten. Wer unter dem Einfluss der Großeltern noch in der Zarenzeit aufwuchs, der nahm in sich etwas von der jüdischen Religion auf. Das alles blieb aber sozusagen im Untergrund. Die Synagogen waren geschlossen.
  2. Die Synagoge in St. Petersburg gibt es heute noch, sie ist (jetzt) schön renoviert. In der Sowjetzeit war die Synagoge (aber) geschlossen und man kann von Glück sagen, wenn da kein Lager war für Ziegelsteine und Ähnliches. An den jüdischen Festen sich zu versammeln…
  3. Es gibt da so einen jüdischen Spruch – meine Schwiegermutter wünschte ihrer Familie stets zu Neujahr: „Das nächste Jahr in Jerusalem.“ Die Juden träumten immer davon, sich in Israel zu versammeln. Aber wie schon gesagt, das war (nur) heimlich. Die meisten (Juden) waren Sowjetmenschen, alle versuchten russisch zu sein oder so zu erscheinen. Daher ist uns Kindern kein Eindruck zurückgeblieben von der jüdischen Religion.