Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Nach dem Ausbruch wurde mir für meinen Einsatz im Kessel und den Ausbruch selbst der erste Orden des Roten Sterns verliehen. Unsere ganze Abteilung kam nach Moskau, denn die Raketenwerfertruppen wurden stets in oder bei Moskau aufgestellt. Wir wurden dem 47. Garderaketenwerferregiment zugeteilt, in dem ich zum stellvertretenden Kommandeur ernannt wurde. Das Regiment wurde nach der Aufstellung mit Waffen und Fahrzeugen ausgerüstet und kam zum Fronteinsatz.
  2. Wir nahmen gleich an den Gefechten am Kursker Bogen teil, wo die Kämpfe hart waren. Später kämpften wir bei der Befreiung der Ukraine, bis zum Dnepr. Wir überquerten den Dnepr, befreiten Kiew und kämpften weiter auf ukrainischem Boden, Richtung Shitomir. In diesen Kämpfen, vor allem bei Korostyn, verloren wir die „Katjuschas“. Die deutschen Panzer kamen direkt auf unsere Stellung zu und vernichteten sie. Deswegen wurden wir aus dem Kampf abgezogen und zur Aufstockung wieder nach Moskau versetzt.
  3. Nach dem Erhalt der Waffen und Fahrzeuge kamen wir zunächst nach Moldawien. Nach unserer Ankunft da wurde die Operation Iasi–Chisinau gestartet. Unser Regiment unterstützte mit seinen Salven die Befreiung von Iasi. Das war die erste Stadt jenseits der sowjetischen Grenze. Daher wurden im Befehl des Oberbefehlshabers Stalin alle Truppen genannt, die an deren Befreiung teilgenommen hatten.
  4. Oder bei der Einnahme, genauer gesagt. Unser Regiment bekam den Ehrentitel „Iasi“. Außerdem befreiten wir rumänische Orte. Nach der rumänischen Kapitulation marschierten wir durch Rumänien nach Ungarn. In Ungarn gab es auch harte Gefechte, da gab es keine Kapitulation. Besonders hart gekämpft wurde bei der Donau-Überquerung und Einnahme von Budapest.
  5. Die deutschen Truppen griffen erfolgreich an und drängten uns bis an die Donau bei Pest. Es gab nur eine Fähre, über die Verwundete auf die andere Seite transportiert wurden. Immerhin wurden unsere Truppen formiert und begannen einen Gegenangriff. Die Flieger bombardierten ordentlich, dazu kamen unsere Salven. Und Pest wurde eingenommen. Für diese Kämpfe wurde ich mit dem Orden des Vaterländischen Krieges ausgezeichnet.