Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Wir wohnten in einem Haus, wo früher eine Familie gewohnt hatte. Der Mann musste dann an die Front, seine Frau war gestorben. Der Vater des Mannes war der Mullah, er stellte uns das Haus seines Sohnes zur Verfügung. Die Eltern wohnten in einem anderen Haus. So wohnten wir in diesem Haus.
  2. Sie liebten mich und behandelten mich sehr gut. Ich bekam dort wieder eine Lungenentzündung.
  3. Damals gab es noch keine Antibiotika, nur Sulfidin, das war ein rotes (Pulver). Wir hatten nichts zu essen, ein evakuierter Arzt meinte aber, dass ich viel saure Milch trinken sollte, als Ersatz für die Antibiotika, das würde mir Kraft geben.
  4. Die Frau vom Mullah brachte mir Katyk, so heißt dort der Kefir. Sie brachte mir auch einen Sack mit Resten von getrocknetem Fladenbrot, damals war das etwas Besonderes. Sie rettete uns das Leben.