Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Dann tauchte die Frage auf: Was soll ich studieren und werden? Mein Vater wünschte, dass ich in seine Fußstapfen trete und Mediziner werde. Meine Mutter wollte es aber nicht. Sie betrachteten es von verschiedenen Seiten.
  2. Mein Vater sah die mögliche wissenschaftliche Arbeit. Die Mutter, die immer als praktizierende Ärztin arbeitete, betrachtete den mühseligen Alltag. Sie sagte: „Der Arzt ist Diener vieler Herren.“
  3. Ich selbst wollte schreiben, interessierte mich sehr für Literatur und Philologie. Ich wollte etwas dazwischen finden und schwankte etwas. Übrigens wurde ich nicht überall gerne angenommen. Plötzlich entdeckte ich die Fakultät, wo man zum Redakteur ausgebildet wurde. Sie war damals im Polygraphischen Institut und wurde später mit der Fakultät für Journalistik vereint, nach meinem Studium.
  4. Und ich studierte an dieser Fakultät. Man muss sagen, sie vermittelte eine breitgefächerte Bildung, weil es zu Recht hieß: Redakteure müssen alles wissen. Da gab es gute Lehrkräfte und, wie ich es heute sehe, ein ziemlich gutes Lehrprogramm. Die Zeit, in der wir lebten, prägte natürlich alles. So haben wir viel gelernt, mussten aber später auch viel dazu oder neu lernen.