Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Als meine Mutter verwaiste, ging sie nach Chisinau und arbeitete da. Der Bruder ihres Vaters lebte in Odessa, er war kinderlos. Er nahm das Mädchen in Odessa auf… Denn ihr Vater hatte ja wieder geheiratet.
  2. Weil ihr Bruder im Ersten Weltkrieg gefallen war, das war noch im Russischen Reich, ging sie auch auf das russische Gymnasium in Odessa. Sie schloss es mit der Goldmedaille ab, ich habe diese Urkunde gesehen. Man musste aber für die Medaille zehn Goldrubel zahlen.
  3. Das Geld war nicht da, ihr Onkel hatte es nicht und sie war sowieso Waise. Aber da steht: Abschluss mit Goldmedaille. Sie immatrikulierte sich auch am medizinischen Institut. Meine Mutter wurde 1896 geboren. (Meine Eltern) begegneten sich an diesem Institut.