Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich schaute mich um, was ich machen kann. Ich hatte nur fünf Klassen Schule, keine Ausbildung. Bei der Entlassung bekam ich ein Dokument, ich durfte dann einen Monat lang kostenlos Verpflegung in Anspruch nehmen. Auch die Fahrt in jeden beliebigen Ort in der UdSSR war kostenlos. Von meinen Bekannten erfuhr ich, dass meine Schwester in Orenburg wohnt.
  2. Vorher hieß es Tschkalow. Ich kam dahin, die fünf Leute wohnten in einem Raum von ca. 12 Quadratmeter Größe. Dort erfuhr ich, es sei möglich, eine Ausbildung in Orsk zu machen, man bekäme auch einen Platz im Wohnheim. Ich fuhr dahin und wurde tatsächlich Schlosser-Lehrling. Ich ging dann auch gleich zur Abendschule.
  3. Ich lernte weiter, beendete die siebte Klasse und begann an einem Technikum zu studieren. 1955 war ich schon mit dem Studium fertig. Das Leben war dort hart, Lebensmittel waren Mangelware, es gab lange Warteschlangen, sogar um Brot zu kaufen.