Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Als ich (nach dem Krieg) noch bei meiner Schwester wohnte, sprach sie mit einem Verwandten, er war ein wichtiger Chef. Sie sagte mir dann, dass ich unbedingt den Nachnamen Andrjuschtschenko beibehalten solle. Weil alle, die in den besetzten Territorien waren, in sowjetische Lager kamen. Das war sicher, sogar die sowjetischen Kriegsgefangenen, die aus Frankreich und anderen Staaten zurückgekehrt waren, kamen ins Lager. Sie galten alle als Verräter und deutsche Spione.
  2. 1978 fanden sie mich, ich wurde zum KGB vorgeladen. Aber was konnten sie mir zur Last legen? Sie stellten gleich die Frage: „Sind Sie ein deutscher Spion?” Ich sagte: „Wie kann ein Jude ein deutscher Spion sein? Das ist ja nicht logisch.” Dann musste ich meinen Lebenslauf schreiben. Damals 1978 war die Sowjetmacht schon am Ende, besonders in Lettland. Die Letten hassten sie, sie betrachteten sie als Besatzung. Also, ich schrieb meinen Lebenslauf und die Sache war damit abgeschlossen.