Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Verändert – im Sinne, ob es besser oder schlechter wurde? Nein, nichts wurde besser, es blieb auf dem alten Niveau. Antisemitismus gab es auch und er florierte. Das zwang die Leute zum Äußersten. Denn wer verlässt gerne die Heimat und seine Verwandten? Heute muss man dort hinfahren, um die Friedhöfe aufzusuchen und sich an die Vergangenheit zu erinnern. Nein, das will keiner.
  2. Aber das unerträgliche Leben… Als wir 1999 fortgingen, gab es in der Ukraine keinen Strom. Er wurde abgeschaltet, nur drei oder vier Stunden täglich gab es Strom. Es gab kein Wasser und keine Heizung. Auch materiell waren die Leute unterversorgt, sie hatten keine Unterkunft. Und deshalb versuchten die Leute etwas Besseres zu finden, sie hatten schon genug durchgemacht. Eigentlich bewegten diese Dinge die Leute auszuwandern. Dasselbe passierte mit mir und meiner Familie.