Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Wir haben natürlich ein Papier über seine Rehabilitierung bekommen. Ich ging dann (später) zum KGB und fragte nach Vaters Akten. Der Apparatschik da fragte mich: „Sind Sie sicher, dass sie keinen Infarkt kriegen, wenn ich sie Ihnen zeige? Ich will nicht, dass es in meinem Büro einer Frau schlecht wird.“
  2. Und er enthielt mir die Akten vor. Daher weiß ich Papas Todesdatum nicht. Ich habe ganz unterschiedliche amtliche Auskünfte erhalten: „Gestorben 1942 an einer Lungenentzündung“, „gestorben 1951“ und „erschossen 1937“. Ich weiß nicht, wie es wirklich war.
  3. Sie können lügen, wie sie wollen, das kostet sie nichts. Daher wollte ich mich um die Sache nicht weiter bemühen. Vielleicht hätte ich das tun sollen. Heute kann man wahrscheinlich eine echte Auskunft bekommen. Ich bin (aber) eine schwache Frau und nicht sicher, dass ich das verkraften kann. Und mein Sohn verbietet mir das.
  4. Das ist alles, was ich über die Rehabilitierung erzählen kann. Und wir haben natürlich zwei Monatsgehälter (als „Entschädigung“) ausgezahlt bekommen.