Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich selbst singe sehr gerne. Ich singe deutsche und russische (Lieder). Wir haben deutsche Bekannte hier, die Familie Schultz. Sie sind hervorragende Menschen, wahre Internationalisten. Er, Walter Schultz, war in Kriegsgefangenschaft. Und sie heißt… – ich verwechsele das ständig – Hildegard Schultz, eine faszinierende Frau. Sie sind etwas älter als wir.
  2. Während des Krieges hatte ich gehört, wie die Deutschen jenseits des Zaunes (vom Ghetto) das Lied sangen. „Mein Vater ist Schuster, und Sohne bin ich. Mein Vater macht Schuhe, und Kinder mach ich.“
  3. Und wie verwundert war ich, als sie (das Ehepaar Schultz) einstimmten (und entgegneten): „Mein Vater ist Tischler, der Sohn, das bin ich. Mein Vater macht Wiegen, was darein kommt, mach ich.“
  4. Und ich war noch mehr verwundert, als er (Herr Schultz) folgende Strophe sang, wohl ein Witzlied: „Ich steh auf der Brücke, und spuck in den Kahn. Da freut sich die Spucke, dass sie Kahn fahren kann.“ Gut, prima!
  5. Hier gab es den russisch-deutschen Klub „Dialog“. Wir besuchten ihn auch und sangen dort im Chor. So lernten wir viele deutsche Lieder kennen, wir singen sie gerne. Ich kann eins vorsingen, falls Sie möchten. Besonders mag ich zwei Lieder: „Drunten im Tale“ und „Schneewalzer“. Und sehr viele andere.