Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Israel wird jetzt in jeglicher Weise angeschwärzt, Israel sei an allem schuld. Es entsteht der Eindruck: Gäbe es kein Israel, wäre alles gut. Nein, Freunde, gut wird es (so) nicht. Israel ist klein. Ich denke, man sollte sich einfach wundern: Es ist so klein, existiert in so einer feindlichen Umgebung und hält (dennoch) durch. Doch das kostet das Land wohl sehr viel.
  2. Die Hamas sollte sich und ihre Einsichten und Methoden ändern. Jetzt werden wieder Raketen abgefeuert und wer ist daran schuld – wieder Israel! Schuld, dass die Hamas es mit Raketen beschießt. Es muss sich doch verteidigen, das darf man ihm nicht verbieten. Mich persönlich empört die Politik der europäischen Staaten, Deutschland und Frankreich vielleicht ausgeschlossen, und noch einige, z.B. Dänemark.
  3. Der Rest ist antijüdisch gestimmt, und das führt zum Antisemitismus. Woran bin ich aber schuld? Tue ich etwa jemandem was Böses an? Oder meine Familie, meine Kinder? Warum wird das (Böse) auf alle Juden übertragen? Warum, frage ich. Ich kann nicht verstehen, was in der Welt vor sich geht. Die Juden sind wieder schuld.
  4. Man hat den Eindruck: Wären die Juden weg, wäre alles gut. Nein, so wird es nicht, es wird noch schlimmer. Denn die Politik ist falsch. Man darf keine Nachsicht mit Islamisten haben. Man sollte die Lage gerecht und wahrheitsgetreu beurteilen – wo Israel Schuld trägt und wo keine. Es ist der einzige Vorposten der Demokratie im Nahen Osten.
  5. Und Israel, das sich verteidigt… Es greift doch nicht an, es reagiert auf den Raketenbeschuss. Wenn Sie geschlagen werden, tun Sie dann nichts? Oder verteidigen Sie Ihr Leben? Ich bin schlichtweg empört. Ich war im Ghetto, in so einer Lebensgefahr. Ich danke Gott, dass ich am Leben geblieben bin. Natürlich tun mir die sechs Millionen leid, die umgekommen sind. Aber wer weiß schon, wie viele es genau waren? Sechs Millionen, aber wer zählte die schwangeren Frauen und ihre Nachkommen? Das ist aber (letztlich) nicht wichtig – sechs oder zehn. (Denn) jeder Mensch ist wertvoll und einzigartig. Aber warum wollen wir nicht der Wahrheit in die Augen schauen? Warum wird Israel angegriffen, ohne Grund? Wem schadet es?
  6. Wenn sie (die Palästinenser) Frieden haben, dann werden sie gut leben. Wer Reibungen hat, sogar in der Familie, der lebt schlecht. Wer in Frieden lebt, lebt gut. Ich wünsche, dass alle Völker in Frieden leben und die Menschen sich verstehen. Schluss, Amen!
  7. Mein Herz schmerzt für Israel. Dort leben meine Brüder und Schwestern, im wahrsten Sinne des Wortes. Da sind mein Bruder und meine Schwester. Auch Bruder und Schwester (meiner Frau) sind mit ihren Familien dort. Warum haben sie keine Ruhe, wo ist ihre Schuld?