Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Danach kam noch eine junge Frau aus der Partisaneneinheit zu uns. Sie schloss sich an die Einheit in den Wäldern der Westukraine an. Ihr und anderen Frauen war es gelungen, aus dem Ghetto zu fliehen. Danach gingen sie zu den Partisanen. Sie kümmerte sich da um das Alltägliche: Waschen, Kochen, Lebensmittel besorgen.
  2. Die Arbeit war schwer, aber sie war immerhin beim Tross. Die Einheit bekam dann den Befehl, weiter in den Westen zu marschieren. Solche Leute wie sie waren nun überflüssig. Als ein Flugzeug Verwundete nach Moskau abtransportierte, konnte mein Onkel erreichen, dass sie auch mit nach Moskau fliegt. Sie bekam die Adresse seiner Schwester und übergab (ihr) seine Aufzeichnungen.
  3. Was ich noch nicht gesagt habe: In Timaschewo bekamen wir 1944 die Nachricht, dass der Onkel ums Leben gekommen ist. Den kleinen Brief schickten uns zwei Sanitäterinnen. Genauer gesagt, sie schickten ihn an Sara, an die Frau, die von den Partisanen zu uns gekommen war.
  4. Ihre ehemaligen Freundinnen schrieben: „Brodskij ist ums Leben gekommen beim Versuch, aus dem Kessel zu entkommen, er hat sich erschossen.“ Wir dachten dann, dass das wahr sei.