Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. In Bad Kissingen habe ich einen Deutsch-Kurs absolviert, ich konnte schon einiges verstehen. Meine Lage war so, dass ich nicht wusste, ob ich da bleiben soll. Ich hätte nach Würzburg umziehen können, da war eine Jüdische Gemeinde, in Bad Kissingen keine. Dann empfahl meine Bekannte aus Odessa, vorbei zu kommen… In dieser Zeit hatte ich meine Verwandten bereits gefunden – per Zeitungsanzeige.
  2. Sie lasen sie und nahmen Kontakt zu mir auf. Eine Cousine von mir wohnt in Dortmund. Die Tochter der anderen Cousine wohnt in… Chemnitz. Also, ich hatte vor, aus Bad Kissingen nach Dortmund zu fahren, um die Verwandten zu treffen. Die Bekannte (aus Odessa) riet mir, (auch) ihre Tochter in Köln zu besuchen, denn Köln ist nicht weit von Dortmund.
  3. Ich verbrachte hier einige Tage, ich habe Köln kennengelernt. Danach fuhr ich zu meiner Cousine. Später schlug mir die Tochter meiner Bekannten vor, nach Köln umzuziehen. Ehrlich gesagt, Bad Kissingen ist ein wunderschöner Kurort. Wäre ich (noch) mit meiner Frau zusammen, dann gäbe es nichts Besseres, als dort die letzten Lebensjahre zu verbringen.
  4. Die Umgebung ist wunderschön: Wälder und Hügel, die Orte in der Gegend sind toll, da sind viele Sehenswürdigkeiten. Aber alleine war es natürlich… Und ich beschloss nach Köln umzuziehen, mit Hilfe (der Tochter der Bekannten). (In Bad Kissingen) war alles klar, es gab nur eine Bedingung: eine Unterkunft in Köln zu finden. Sie hat das getan.