Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich wurde am 29. Oktober 1925 geboren. Am 29.10.2010 werde ich 85. Ich kann kaum glauben, dass ich so viele Jahre lebe. Irgendwie scheint mir, dass ich noch jung bin, aber leider...
  2. Ich bedauere sehr, dass ich so spät nach Deutschland gekommen bin, mit 70. Wir leben hier bereits 15 Jahre. Ehrlich gesagt, bin ich glücklich darüber, dass ich hierher kam. Mir gefallen dieses Land und das deutsche Volk sehr.
  3. Schon 15 Jahre lebe ich hier in deutscher Umgebung. Früher kannte ich die Deutschen überhaupt nicht und sah sie auch nicht. Jetzt begegne ich freundlichen, höflichen und kultivierten Menschen, die mich immer mit einem Lächeln begrüßen und mir wohlwollend gegenüber stehen.
  4. Leider kenne ich die Sprache nicht gut genug, um mit ihnen flüssig zu sprechen. Aber ich spreche mit ihnen. Ich habe mich mit vielen angefreundet, manche sind leider schon gestorben.
  5. Ich pflege jedoch einen sehr guten Kontakt zu einer Elisabeth, die ich sehr liebe. Sie kennt einige russische Worte und wir lachen jedes Mal, wenn sie sie ausspricht. Hier zu leben ist interessant. Darf ich mit meinen Eltern beginnen?