Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich beginne die Erzählung über mein Leben damit, was mir mein Vater erzählte. Er sagte: Als sein Vater im Sterben lag, versammelte er seine vielen Söhne und die Tochter um sich. Er sagte: „Kinder, ich habe mein Leben lang gearbeitet. Ich habe euch groß gezogen und allen eine Bildung gegeben.
  2. Ich habe nichts bei anderen ausgeliehen und nie Schulden gemacht, ich hatte auch so alles. Wenn ich sterbe, sammelt kein Geld. Unter meinem Kissen liegt ein Beutel mit Geld. Das Geld reicht für das Begräbnis und den Grabstein. Den Rest werdet ihr an die Leute verteilen.“ Mein Vater tat es genauso.
  3. In seiner Kleidertasche lagen 300 Rubel, die er mir nicht geben wollte. Er wohnte bis zum letzten Tag bei mir. Aber als er im Sterben lag, ließ er das Geld neben sich fallen. Ich begriff, wofür es ist. Das Geld reichte für das Begräbnis, aber für den Grabstein sammelten wir Kinder alle.