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Ich wurde danach ins deutsche Militärhospital in Uman transportiert. Ich lag in einem Klassenraum, das war in einer Schule. Ich war vor fünf Jahren in dieser Schule, ich habe sie gefunden. In der Klasse gab es ein Podest für das Lehrerpult.
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Dort wurde mein Bett aufgestellt. Ich war da weit weg von den anderen, ich freundete mich mit keinem an, machte keine Bekanntschaften und sprach sogar mit keinem. Die junge Ukrainerin Lena war dort Pflegerin, sie setzte sich manchmal auf mein Bett und sprach mit mir.
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Und die Soldaten beschwerten sich beim Chefarzt, dass ich Ukrainisch spreche: „Was für ein Soldat ist er?“ Sie wussten ja nicht, wer ich bin. Ich erzählte nichts, und keiner fragte mich, überhaupt keiner.
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Ich wusste nicht, was mit mir weiter passiert, ich hatte da keine Ahnung. Ich war wie ein japanischer Soldat bereit, jeden Tag für den letzten in meinem Leben zu halten. Nichts hätte mich überraschen können, ich wusste, was kommt: „Wenn sie es rauskriegen, dann ist es halt so.“
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Sogar die Notdurft im Bett zu verrichten war für mich ein „Ereignis“. Ich war ja bettlägerig. Und keiner, auch die Pflegerin, durfte mir zu nahe kommen. Zuerst hatte ich das Problem, dass ich nicht wusste, wie Bettpfanne auf Deutsch heißt.
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Da kamen viele Sachen zusammen, keiner durfte meine Verlegenheit bemerken. Und man sollte denken, das sei die Schüchternheit eines jungen Mannes. Und am 12. Tag nach der Verwundung öffnete sich die Wunde und blutete. Das war mir am Gesicht anzusehen, es wurde blass. Der Arzt hob die Decke, da war eine kleine Blutlache.
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Ich wurde sofort operiert. Diesmal zählte ich nur bis 13 und hatte keine Kraft mehr. Danach kam die Genesung, die Wunden heilten und zogen sich zusammen. Sie bereiteten mich dann auf den Transport ins Reich vor – „Was erwartet mich da? Was soll ich im Reich machen?“ Ich grübelte darüber nicht viel nach, das hing nicht von mir ab.