Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Nach dem Krieg fuhr ich über Brest… Ich habe vergessen, wie die deutsche Stadt heißt… Da (in Magdeburg) waren nur Männer, ehemalige Kriegsgefangene. Eines Tages mussten wir antreten und wurden nach unserer Nationalität gefragt: „Russen?“
  2. Da hoben alle die Hand, und sie wurden zusammengezählt. Die Juden wurden als siebte gefragt, so war es in der Volkszählung von 1939. Ich habe da als einziger in meiner Kompanie die Hand gehoben. Am Ende durften wir wegtreten. Auf mich kam ein Kerl zu und sagte: „Ich bin auch Jude – Mischa Duplenko.“ Der Name war aber erfunden. Ihm fehlte ein Auge, er war ein Held von Jewpatorija.
  3. Und ich landete im metallurgischen Werk in Tscheljabinsk. Über das Fahrtziel wurden wir nicht informiert und kamen zum metallurgischen Werk in Tscheljabinsk. Das war ein großes Werk, gebaut 1943. Und bereits 1944/45 kam jeder dritte Panzer aus Tscheljabinsk, da wurden auch Bauteile für alle Flugzeuge hergestellt.
  4. Ich wurde gleich in die Versorgungsabteilung geschickt und zwei Wochen später als Leiter der Gruppe für Roh- und Treibstoffe eingesetzt. Das war eine Art Unterabteilung. Da hätte man Ingenieur-Metallurge sein müssen. Ich weiß nicht, warum ich da eingesetzt wurde, ich machte dann die Arbeit.