Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Проект синагогальной общины города Кельна и Земельных союзов
еврейских общин Северного Рейна и Вестфалии-Липпе, проведенный сотрудниками
Кельнского центра документации периода национал-социализма
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
Интервью провели Урзула Ройтер и Лев Валамаз 4.5.2010 г. Место проведения: мемориал „Явне“, г. Кельн
1941 beendete ich gerade die vierte Klasse an der Mittelschule Nr. 25. Der Schulunterricht war damals sehr gut. Ich kann mich sogar an meine erste Lehrerin in den unteren Klassen erinnern, sie hieß Klawdija Iwanowna.
Sie war sehr nett und bleibt mir in Erinnerung. Sie war, wie man sagt, eine begnadete Lehrerin, achtsam und sie liebte uns. So blieb sie mir sogar in Erinnerung. In dieser Zeit wurde bereits ab und zu über einen möglichen Krieg geredet.
Wir merkten das auch, weil es damals verschiedene Sanitätskommandos gab. Außerdem besuchten junge Leute damals Kurse in der Osowiachim. Das war eine Organisation, die Fallschirmspringer, Sanitäter usw. ausbildete. 1939 gab es schon Vorzeichen, wir erfuhren, dass die sowjetische Armee in die Westukraine einmarschiert war.
1939 wussten wir bereits, dass die Westukraine an unsere Ukraine angeschlossen wurde, genauso wie Westweißrussland. Uns Jungs war außerdem bekannt: Die Grenze verläuft nicht mehr bei Nowograd-Wolynsk, sie wurde viel weiter in den Westen verschoben.