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Es kam 1940 und danach der heiße Sommer – das weiß ich noch – des Jahres 1941. Am 22. Juni erschienen plötzlich Flugzeuge über der Stadt.
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Das erste Mal in unserem Leben hörten wir Jungs, aber auch die Erwachsenen, das Quietschen herunterfliegender Bomben. Wir begriffen, dass der Krieg ausgebrochen war;
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durch die Lautsprecher wurde verkündet: Das faschistische Deutschland hat die Sowjetunion überfallen. In dieser Zeit wurden in jedem Hof sogenannte Luftschutzräume ausgehoben. Das waren eigentlich gewöhnliche lange Gräben, bedeckt mit Balken und mit einer Erdaufschüttung und oben Begrasung.
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Da gab es zwei Ausgänge. Wurde in der Stadt Alarm ausgelöst, rannten alle sofort zum Luftschutzraum. Allen war bewusst: Es ist Krieg. In dieser Zeit begann die Evakuierung des Parteiapparates der Stadt.
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In gewissem Maße herrschte Unsicherheit: Was passiert weiter? Ich hörte, wie meine Eltern das besprachen. Wir hatten Freunde, die auch in unserem einstöckigen Haus wohnten. Die Nachbarin sagte meiner Mutter, man solle sofort wegziehen.
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Sie schlug uns vor: „Fahrt zusammen mit dem Militärhospital fort, solange das möglich ist, bevor die Deutschen nach Shitomir kommen.“ Dann kam der Juli. Ich weiß noch genau: Etwa am 10. Juli hat meine Mutter etwas gebacken. Sie tat das Gebäck in einen Kissenbezug.
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Dann gingen meine Eltern, ich, unsere engen Freunde und die Schwester meiner Mutter zu Fuß zum Bahnhof. Je näher wir zum Bahnhof kamen, desto größer wurde die Menge, die strebte, die Stadt zu verlassen. Die Stadt wurde bereits bombardiert. Und nicht nur Shitomir, bekanntlich auch Kiew. Das waren die ersten Städte…