Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Проект синагогальной общины города Кельна и Земельных союзов
еврейских общин Северного Рейна и Вестфалии-Липпе, проведенный сотрудниками
Кельнского центра документации периода национал-социализма
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
Интервью Урзула Ройтер и Лев Валамаз провели 28.3.2010 г. Место проведения: квартира, г. Кельн
Als wir uns alle versammelt hatten, sagte der Vater: „Was nun? Wir müssen gehen.“ Wir waren aber ahnungslos, wir sagten: „Wir schließen die Türen ab, morgen kehren wir zurück.“ In der Stadt herrschte Panik, die Leute machten sich schnell fertig. Viele gingen fort. Der Vater sagte: „Lasst uns gehen, morgen kehren wir zurück.“
Er schloss die Tür ab, wir nahmen nichts mit und gingen so los. Wir kamen nach Krakau, da sah es noch schlimmer aus, die ganze Stadt war zerbombt. Das ist eine Großstadt, Krakau. Wir dachten, wir müssen weiter gehen. Der Vater wurde in der Westukraine geboren, in Lwow, er lebte da.
Er sagte: „Ja, wir kehren wohl nicht mehr zurück, der Krieg ist in vollem Gange. Lasst uns in meine Heimatstadt gehen, nach Lwow.“ Wir stiegen in einen offenen Wagen ein, hatten nichts zu essen. Wir hatten nichts zum Anziehen, es war September und es regnete. Wir fuhren kurz im offenen Wagen, dann ging es zu Fuß.