Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich wurde 1928 in Moskau geboren, es ist lange her. In der Straße, die heute Pokrowka heißt. Das ist eine alte Straße, bereits in Gribojedows Komödie beginnt in der Pokrowka die zweistündige Fahrt einer Protagonistin. Ich wurde da geboren.
  2. Später hieß sie Tschernyschewskij-Straße, zu Ehren des berühmten russischen Schriftstellers und Revolutionärs. Seit der Perestroika heißt sie wieder Pokrowka. So wurde ich in der Pokrowka geboren und ging von der Pokrowka nach Deutschland. Ich bin ein ziemlich ungewöhnlicher Moskauer.
  3. Kurz vor meiner Geburt bekamen meine Eltern – damals war es nicht leicht – eine separate Wohnung in der Pokrowka-Straße. Vorher wohnten sie wer weiß wo, ich werde darüber noch erzählen. Ich bin ein ungewöhnlicher Moskauer, weil ich in meinem Geburtszimmer 65 Jahre gewohnt habe. Ich blieb da, zog nie um und ging aus diesem Zimmer für immer fort.