Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Проект синагогальной общины города Кельна и Земельных союзов
еврейских общин Северного Рейна и Вестфалии-Липпе, проведенный сотрудниками
Кельнского центра документации периода национал-социализма
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
Интервью провели Урзула Ройтер и Лев Валамаз 15.5.2010 г. Место проведения: квартира, г. Кельн
Nachdem ich den Pass hatte, kam ich auf die andere Dnepr-Seite. Ein Fischer (brachte) mich herüber. Ich sagte, ich müsse zur Arbeit nach Deutschland und sei auf der Flucht.
Ich gab nicht zu, dass ich Jüdin bin. Zusammen mit mir war noch eine Jüdin. Der Fischer brachte uns nacheinander hinüber. Und wir gingen zusammen bis Rogan. Dort trennten wir uns irgendwie.
Sie sah schon wie eine Jüdin aus und ging in eine andere Richtung. Ich blieb kurz in Rogan und hörte später, dass unsere Truppen Charkow erobert hatten. So beschloss ich zu ihnen zu gelangen und schwamm durch den Sewerskij Donez. Da war eine Brücke, es wurde geschossen, weil die Offensive gerade im Gange war.
Ich war aber unter der Brücke, da gab es ein Rutengeflecht. So kam ich unter der Brücke hindurch auf die andere Sewerskij Donez-Seite. Mein Vater wurde im Dorf Starye Babany geboren, ich fuhr (vor dem Krieg) jeden Sommer zu ihm. Ich verbrachte die Sommerferien im Dorf, war mit den Jungen befreundet und konnte gut schwimmen. So schwamm ich hinüber.