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Warum ich nicht weiter mitfuhr: Ich wurde durch einen Splitter verwundet, am Auge und hier. Und ich bekam eine Quetschung und wurde auch an Bein und Rücken verwundet. So bat ich, zur Sanitätstruppe in Uman versetzt zu werden. Ich dachte, vielleicht lebt jemand von meinen Verwandten noch.
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Als ich nach Uman zurückkehrte, stand in unserer Straße kein Haus mehr. Unser Haus stand aber noch, da haben die Deutschen gewohnt. Nun wohnten die Russen da, unsere Nachbarn. Sie erkannten mich wieder und sagten: „Klar, das ist dein Haus.”
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Ich wohnte dann mit ihnen zusammen. Die Frau war schwanger, so putzte ich da und half ihr. Sie gab mir einen Teller Suppe. 1944, als ich im Winter zurückkam, ging ich gleich zum jüdischen Friedhof. Da sind meine Großeltern begraben. Ich wollte sehen, ob das Häuschen von Nachman noch da ist.
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Denn als wir Kinder mal krank wurden, liefen wir dahin und baten um Hilfe. Es war so: Der Ukrainer Iwan begann ein Haus zu bauen und wollte da Steine abreißen. Ich sagte ihm aber: „Rühr das nicht an, hier liegt der Anführer der Chassiden begraben. Wenn die Chassiden kommen, geben sie dir gutes Geld. Dann kannst ein besseres Haus bauen.” Er hörte auf mich.
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Einige Monate später kam Großvater Schtroks. Ihm fehlte ein Auge, er hatte es vielleicht an der Front verloren. Ich fragte ihn nicht danach. Er war aber sehr froh, mich zu sehen. Er kam in mein Haus. Sein Haus war in der Nähe gewesen, war aber nicht mehr da.
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Er kam zu mir und war sehr froh, er betete in meinem Zimmer. Ich konnte ihm nur Wassermelone zu essen geben, sonst aß er nichts, er war ja ein Brazlawer Chassid. Er war ein guter Schuster, die Kommunisten hatten ihn aber vertrieben wie (alle) religiösen Menschen – Baptisten usw.
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Die Baptisten waren auch sehr gute Menschen, ich war mit ihren Töchtern in unserer Straße befreundet. Sie wurden ganz weit weg vertrieben genauso wie die Deutschen nach Sibirien. Er (Schtroks) erzählte mir, dass seine Frau Miriam noch lebt, auch seine Töchter und meine Freundinnen Ida und Riwwa.
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Sie kamen zu mir, wir wurden zusammen fotografiert. Später kamen die Söhne seines Bruders aus Charkow. Sie waren in der Evakuierung und kamen danach nach Charkow. Sie waren wissenschaftliche Mitarbeiter, gebildete Menschen.
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Drei Brüder besuchten mich. Einem fehlte ein Bein, er verlor es an der Front. Es waren Boroch, Jankil und Ljonja. Wir wurden auch zusammen fotografiert, wir waren ja Nachbarn gewesen und als Kinder befreundet
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Also, der Grabstein blieb da, die Chassiden kamen dahin, und der Iwan wohnte in der Nähe. Heute kommt man aus der ganzen Welt (zum Grab). Iwan bekam Geld und kaufte eine Wohnung in Kiew für seine Tochter.
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Im Sommer kommen die Chassidinnen zu dieser Stelle. Am Rosch ha-Schana sind 10.000 Menschen da. Die Männer kommen meistens im Winter, zu Rosch ha-Schana und Jom Kippur. Ich war als Dolmetscherin dabei, ich übersetzte ins Jiddische.
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Ich begleitete Amerikaner und Israelis. Die Jungen besuchten den Cheder, sie konnten gut Jiddisch. Ich konnte nur etwas Laschon ha-Kodesch (die ‘heilige Sprache’), meine Eltern konnten es.
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Heute heißt es Hebräisch, früher hieß es Laschon ha-Kodesch. So verständigte ich mich mit ihnen meistens in jiddischer Sprache, die Amerikaner konnten sie auch. Wenn nicht, dann sprach ich Englisch, ich hatte es gelernt. Heute habe ich es vergessen, konnte es (früher) aber sehr gut.