Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Meine Schwester wanderte 1991 mit ihrer Familie nach Amerika aus. Mein ältester Bruder war im Krieg Panzersoldat gewesen und hatte Brandwunden erlitten. An der Stelle, wo die Brandwunden am Kopf waren, begann sich Hautkrebs zu entwickeln.
  2. Er wurde falsch behandelt… Kurz gesagt, seine Haut wurde durch Bestrahlung so verbrannt, dass sie nicht heilen konnte. Und leider starb er mit 42 Jahren, das war 1963. Er hinterließ zwei Kinder. Sein älterer Sohn machte im Fernstudium einen Hochschulabschluss, zunächst absolvierte er das Technikum und dann das Institut.
  3. Er hat geheiratet und ist in den 1990er-Jahren nach Israel gezogen. Sein älterer Sohn wurde 1948 geboren, der jüngere Sohn 1957. Der studierte und arbeitete in Leningrad – und Ende 1996 kam er nach Deutschland und lebt nun in Köln. Die Mutter starb 1996 vor seiner Abreise nach Deutschland.
  4. Mein zweiter Bruder mütterlicherseits lebte und arbeitete in Lwow. Er hatte zwei Kinder aus zwei Ehen: eine Tochter aus der ersten und einen Sohn aus der zweiten Ehe. Beide Kinder gingen nach Israel und er starb 1997 im Schlaf, herzkrank.
  5. So bleiben von unserer Familie nur wir zwei, meine Schwester und ich. Sie ist in Amerika und ich bin hier. Einmal flog sie hierher, um uns zu besuchen. Ich kann nicht (zu ihr) hinfahren, denn ich bin staatenlos.
  6. Und sie hat die Staatsangehörigkeit und kam einmal hierher, das war 2002. Ansonsten sehen wir uns im Internet per Webcam. Das sind alle, die übrig geblieben sind.