Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Man darf es nicht vergessen, die Bedingungen waren damals in Weißrussland und Russland ziemlich schwer. Deswegen zog mein Vater nach Baku.
  2. Wir Jungs fuhren zusammen mit unserer Mutter auch hin. Für mich bleibt unbegreiflich, wie so eine schwache Frau mit drei hintereinander geborenen Kindern…
  3. Es war grausig, sie musste oft umsteigen und hatte den ganzen Haushalt dabei. Aber sie schaffte es, so nach Baku zu kommen.
  4. Die Bedingungen in Baku: Wir wohnten in einem Keller, ein großer Stein diente als Schloss, er wurde gegen die Tür gestellt. Warum ich das in Erinnerung habe: Wenn ich hinaus wollte, musste ich den Stein zur Seite schieben.
  5. Eines Tages fiel er auf meinen Fuß. Man trug mich ins Krankenhaus, mein Fuß war verletzt. Glücklicherweise zogen wir einige Jahre später ins Erdgeschoss eines Häuschens.
  6. Wir wohnten in einem kleinen Zimmer unter akzeptablen Verhältnissen. Schließlich kamen wir zum Entschluss, dass uns Baku nicht gefällt, und wir kehrten nach Mogiljow zurück. In Baku lebten wir fast 10 Jahre.
  7. In Mogiljow machte ich Abitur. Damals gab es „Bestschüler“, später wurden sie mit Goldmedaillen ausgezeichnet. Ich hatte in allen Fächern die besten Noten und durfte deswegen ohne Aufnahmeprüfungen studieren.