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Man trieb uns nach Petschora hinein und wir blieben dort. Wir bekamen nichts zu essen, also mussten wir etwas tauschen. Der Ort war aber mit einem Zaun abgeriegelt, ich habe ihn noch im Gedächtnis. Später trafen wir, ehemalige Häftlinge dieses KZs, uns oft, wir fuhren dahin und richteten das Ganze (zum Gedenken) her. Mit der Zeit merkten wir… Da gab es keine Brotkrume.
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Die Leute hatten Schwellungen und sehr viele starben. Keiner guckte hin, die Leichen wurden einfach über den Zaun geworfen und lagen da, unbegraben. Sie wurden dann weggeschafft, damit sie da nicht verwesten. Wir versuchten etwas zu tauschen: einen goldenen Ring oder Ähnliches. Auf der anderen Seite standen die Dorfleute und gaben etwas dafür: eine Scheibe Brot, Kartoffeln usw.
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Dann hatten wir nichts mehr zu tauschen. Meine Mutter, Schwester und ich kamen mal im Dunkeln zur Mauer. Da war der Polizist Smetanskij, er bemerkte uns. Er schlug meine Schwester heftig mit dem Stock und der Peitsche auf den Kopf. Sie war blutüberströmt, meine Mutter wurde auch zusammengeschlagen.
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Es verging viel Zeit, bis wir sie (zurück) brachten, es gab aber kein Wasser, um die Blutung zu stoppen. Später gelang es uns; meine Schwester erkrankte an Meningitis und anderen Krankheiten. Bis zu ihrem letzten Tag war meine Schwester schwerbehindert, sie wurde gleich als Invalide eingestuft.
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Sie ist bereits tot, 2003 starb sie in der Ukraine. Sie ist auch dort begraben, meine Schwester Riwwa. Dann kam meine Mutter, zusammengeschlagen und blutüberströmt, sie konnte weder sitzen noch stehen. Wir hatten es sehr schwer und lebten so im KZ noch weitere sechs Monate.