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Das Wichtigste für uns war der kleine schwarze Koffer. Meine Mutter bewahrte in ihm die Dokumente auf: unsere Geburtsurkunden, die Pässe und andere Dokumente. Wir gingen zur Station, kamen da an, da waren sehr viele Leute.
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Niemand konnte sagen, ob die Züge fahren. Dann kam ein Güterzug, wir stiegen ein. Man sagte, es seien früher Viehwaggons gewesen. Wir saßen auf dem Boden, da waren sehr viele Leute. Also, wir stiegen in den Zug ein und waren froh abzufahren.
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Ich weiß noch ganz genau, unterwegs tauchten deutsche Flugzeuge auf und bombardierten den Zug. Alle Leute sprangen sofort heraus und versteckten sich in einem Maisfeld.
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Nach der Entwarnung kehrten wir in unseren Wagen zurück. Einige Wagen brannten, sie wurden abgekoppelt. Es gab Tote, Geschrei und Gestöhn. Dann fuhren wir weiter.
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So fuhren wir weiter, wurden wieder bombardiert, aber wir fuhren sehr schnell. Wir kamen in den Nordkaukasus, in die Region Krasnodar. Da sah es friedlich aus und ruhig. Niemand dachte, dass die Frontlinie dahin kommen könnte.
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Wir kamen in einer Kosakensiedlung unter, dann zogen wir in eine andere, sie hieß Isobilnoje. Ich behielt den Namen in Erinnerung, da meine zweite Schwester dort auf die Welt kam. Das war am 18.10.1941.
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Wir schafften es nicht einmal, eine Geburtsurkunde zu bekommen. Sie wurde später in Georgien auf Georgisch ausgestellt. Es war im Oktober, das Baby war gerade geboren, insgesamt waren wir jetzt drei Schwestern.
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Wir wollten dort überwintern. Aber schon wieder wurden beunruhigende Nachrichten des sowjetischen Informbüros im Rundfunk gesendet. Die Frontlinie kam immer näher. Wir wollten bleiben, die Nachrichten waren aber so beunruhigend, dass meine Mutter das Baby und uns nahm…
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Unser Vater war noch mit uns zusammen. Er wurde später trotz seines schlechten Sehvermögens einberufen. Damals wurden alle einberufen. Wir fuhren weg mit dem letzten Zug aus Isobilnoje. Wir kamen nach Machatschkala, da war die Hölle.