Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich denke, dass wir vor allem darunter leiden, dass wir in so einem Alter einwanderten, in dem es schwierig ist, die Sprache gut zu erlernen. Aber insofern es möglich ist… Wir haben Kurse besucht, wir haben an der Abendschule gelernt und einige Jahre in der Synagoge, wir haben Sprachkurse besucht.
  2. Wir haben ein Zertifikat für Deutsch, mit einer Zwei benotet. Das alles haben wir und die einfachen Dinge des Alltags – Einkaufen usw., da kommen wir natürlich zurecht. Wenn du jedoch die Sprache nicht perfekt kannst, ist das irgendwie unangenehm.
  3. Meine Frau absolvierte die Pädagogische Hochschule, heute Universität. Die erste Sprache bei ihr war Englisch. Und die zweite war Deutsch, sie studierte es, machte Prüfungen und vergaß dann die Sprache. Ich las auch auf Deutsch, da ich es für meine wissenschaftliche Arbeit brauchte.
  4. Später verschwanden aber die deutschen Fachzeitschriften für Biochemie – ein Teil wurde eingestellt, die anderen wurden auf Englisch veröffentlicht. Es gab nichts zum Lesen und ich vergaß Deutsch. Und die Sprachprüfung als Doktorand machte ich auf Deutsch.